Männliche Seilschaften - Aktien-Unternehmen haben Frauenquote noch nicht akzeptiert - Beitrag bei Radio KIT am 07.05.2015
Autor
Interviewter
Jutta Allmendinger, Hagen Lindstädt
Beteiligtes Institut
Genre
Beschreibung
Die Diskussion um eine gesetzliche Frauenquote für Unternehmensvorstände hat sich quälend lange hingezogen. Als sie dann im November 2014 endlich kam, war es eine Minimallösung. Nur die Vorstände in den 100 größten börsennotierten Unternehmen müssen ab 2016 eine Frauenquote von 30% aufweisen. Sanktionen bei Unterschreitung dieses Prozentsatzes sind nicht vorgesehen. Was die Bundesministerin Manuela Schwesig (SPD) da auf den Weg gebracht hat, ist also allenfalls eine Minimallösung. Wenn alles gut geht, könnten gerademal 170 Frauen einen Platz in den obersten Führungsetagen der deutschen Wirtschaft finden. Im Augenblick aber ist noch nicht einmal das sicher. Die Dax-Unternehmen ignorieren die Quote noch. Gegenwärtig liegt der Prozentsatz bei 20%. Wenn sich nicht bald etwas ändert, wird es im nächsten Jahr einen regelrechten Run auf geeignete Kandidatinnen geben müssen. Prof. Hagen Lindstädt vom Institut für Unternehmensführung hat in einer groß angelegten deutschlandweiten Studie die patriarchalen Strukturen in deutschen Unternehmen untersucht. Für ihn ist klar, dass ganz abgesehen von der Frage einer Geschlechtergerechtigkeit durch die Dominanz der männlichen Seilschaften wertvolle Kompetenzen und Kreativität verschleudert werden. Und das in einer rapide alternden Gesellschaft. Radio KIT Redakteurin Jennifer Warzecha hat mit ihm über die Perspektiven bis 2016 gesprochen.
Laufzeit (hh:mm:ss)
00:10:36
Serie
KIT Wissen : Faszination Forschung
Publiziert am
28.05.2015
Fachgebiet
Lizenz
CC BY 3.0 DE
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