„Antidemokrat und Computerpionier“ – KIT Historiker legt Studie zu Karl Steinbuch vor - Campus-Report am 19.03.2024
Autor
Interviewter
Beteiligtes Institut
Studium Generale. Forum Wissenschaft und Gesellschaft (FORUM)
Institut für Technikzukünfte (ITZ)
Genre
Beschreibung
Der 1917 geborene Nachrichtentechniker Karl Steinbuch gilt als einer der wenigen deutschen Visionäre in den Computerwissenschaften. 1958 wurde er Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe, dem heutigen Karlsruher Institut für Technologie. Er führte den Begriff der Informatik im deutschen Sprachgebrauch ein. Und erkannte früh die Bedeutung der maschinellen Informationsverarbeitung. Als einer der ersten experimentierte er mit dem Konzept einer maschinellen Intelligenz. In den 1960er Jahren war er als Zukunftsplaner auf Seiten der SPD einflussreich. Als aber 1968 die Reformbewegung an den Hochschulen auch Karlsruhe erfasste, zeigte Steinbuch immer deutlichere Sympathien für rechtsextreme Ideologien. Seine biographischen Verstrickungen in den Nationalsozialismus werden öffentlich: mit 16 war er der SS beigetreten. Als Mitglied der Wehrmacht war er an Kriegsverbrechen beteiligt. Der KIT-Historiker Anton Guhl hat Karl Steinbuch jetzt eine erste ausführlichere Studie gewidmet. Danach gibt es einen Zusammenhang zwischen seinen antidemokratischen Einstellungen und dem technikgläubigen Traum, dem er nachhing, ein gut programmierter Computer könne auch in der Politik die besseren Entscheidungen treffen.
https://doi.org/10.5771/0040-117X-2020-4-315
Schlagwörter
NS-Vergangenheit, Kriegsverbrechen, Ostfront, SS, Partisanenerschießungen, Maschinenlernen, Lernmatrix, Technokratie, Technophilie, technological fix, Willy Brandt, SPD, Zukunfstkommision, Futurologie, 68er Bewegung, Hochschulreform, Demokratisierung, Informatik, Expertokratie, Hoyerswerda
Laufzeit (hh:mm:ss)
00:12:48
Serie
Publiziert am
20.03.2024
Fachgebiet
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